Provenienzforschung

Die Provenienzforschung beschäftigt sich mit der Sammler- und Sammlungsgeschichte des Stadtmuseums. Wissenschaftler recherchieren die Besitzverhältnisse der Exponate und aller im Archiv lagernden Objekte, um ihre Herkunft zu klären. Daher auch der Begriff: Das lateinische Wort „provenire“ bedeutet „herkommen“. Ziel der Provenienzforschung ist es, die Eigentümerfolge und -verhältnisse möglichst lückenlos zu rekonstruieren.

Dabei kommt dem Besitzerwechsel im Nationalsozialismus eine besondere Bedeutung zu. Noch immer erreichen Museen Rückforderungsanträge auf Kunst und Kulturgut, das einst jüdischen Bürgerinnen und Bürgern gehörte, die im Nationalsozialismus verfolgt und enteignet wurden. Ihre Besitztümer kamen in den Kunsthandel, in öffentliche oder private Sammlungen.

Das Stadtmuseum Tübingen erforschte von 2015 bis Ende 2021 solches NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut (NS-Raubkunst) und kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut (Beutekunst). In der Datenbank Lost Art sind zahllose Suchmeldungen gelistet, auf die der Bestand geprüft wurde. Gleichzeitig gibt es in der Datenbank auch Fundmeldungen, von denen man zwar weiß, dass sie Raub- und Beutegut sind, für die aber (noch) kein Erbe gefunden werden konnte.

Diese Internetseite informiert über die Forschung und ihre Ergebnisse.