13. April bis 6. Oktober 2024

Der Tübinger Architekt und Maler Wilhelm F. Gugel, genannt CUCCULUS, ist eng mit der Tübinger Altstadt verbunden. 1951 wurde er in der Unterstadt geboren und ist in engen Gassen und einfachen Verhältnissen aufgewachsen. In seinen Gemälden werden die Veränderungen sichtbar, die die Altstadt in den letzten 70 Jahre durchlebt hat.

Die Tübinger Altstadt und ihre Menschen

Vor allem zeigt Wilhelm F. Gugel die Menschen, die in der Altstadt lebten und die TYPEN, die es hier gab und teilweise immer noch gibt und die die Atmosphäre dieses Viertels prägten. Seine hyperrealistische Malweise lässt die Porträtierten lebendig erscheinen – mit all ihren Ecken und Kanten zeigt er die Persönlichkeiten ungeschönt, aber voller Sympathie und Respekt.

Als Architekt hat er auch einen Blick für die baulichen Veränderungen in der Unterstadt, die vor 70 Jahren von Handwerkern, Arbeitern, Hausierern, Tagelöhnern und Weingärtnern bewohnt war. Durch die Abrisse und Entkernungen seit den 1970er Jahren lichtete sich das Gewirr von Anbauten, Schuppen und Scheunen. Für die Bewohner brachte das mehr Licht, Luft und Wohnkomfort in die Gassen. Aus Sicht der Kinder verschwanden die schönsten Verstecke und Winkel.

Die Maltechnik

Der Künstler malt seine oft großformatigen Werke in leuchtenden Aquarell-Farben. Er entwickelt seine Maltechnik dabei stetig weiter und experimentiert mit Spachtelmaterialien wie Quarzsand oder Rasierschaum, die seinen Bildern in den Raum erweitern und seine Farben und Motive noch stärker zum Leuchten bringen.

Die Ausstellung

Das Stadtmuseum Tübingen – selbst in der Tübinger Unterstadt gelegen – freut sich durch die Werke Wilhelm Gugels ein Stück Altstadtgeschichte wieder lebendig werden zu lassen: die Tübinger Unterstadt, die Heimat der „normalen“ Leute, die oft in sehr bescheidenen Verhältnissen und in enger Verbindung mit ihrer Arbeit lebten, die sich meist im selben Haus wie die Wohnstätte befand.

Wilhelm F. Gugels Geschichten und Erinnerungen aus „seiner Rathausgasse“ sind in einem Film in der Ausstellung zu sehen und in Tonaufnahmen zu hören. Eine kleine Auswahl von dokumentarischen Fotografien zur Tübinger Altstadt ergänzt den Rückblick auf die Altstadt in vergangenen Jahrzehnten.

Veranstaltungen

Zur Ausstellung finden folgende Veranstaltungen statt:
30. Juni, Sonntag, 15 Uhr: Sonntagsführung mit Wilhelm Gugel
11. Juli, Donnerstag, 17 bis 19 Uhr: Erzählcafé mit Wilhelm F. Gugel. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, den Geschichten aus der Altstadt zu lauschen und eigene Geschichten zu erzählen.