Direkt zum Inhalt

Kulturhalle

Leonie Lass

Im Begriff des Versorgens

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Sichtbarmachung der verborgenen Architektur des Gebäudes selbst und der vergangenen bis gegenwärtigen Nutzung der Versorgungsstränge im heutigen Ausstellungsraum.

Zentraler Bestandteil des Konzepts ist es, Durchbrüche in die bestehende Gebäudestruktur des ehemaligen Umspannwerks der Stadtwerke Tübingen einzuziehen und Öffnungen sichtbar zu machen. Dabei ließ sich die Künstlerin durch das beinahe archäologische Freilegen von Substanz, sowie das Arbeiten mit den Rückständen und Fragmenten, inspirieren. Sie beschäftigt sich mit der unsichtbaren Infrastruktur und Logik der Kulturhalle und begreift ihre Architektur dabei als eine von geschichtlichen Zusammenhängen beeinflusste, transitorische, aber wirkmächtige Rahmung, die durch die Auseinandersetzung transformiert wird.

In der Ausstellung wird die materielle Beschaffenheit der Räume erkundet und ihre architektonischen Schichten und Randbereiche erforscht. Mithilfe von vorgefundenen Materialien und baulichen Interventionen werden neue Perspektiven auf die Räume der Kulturhalle geschaffen. So verschwimmen in der Arbeit die Grenzen zwischen Architektur und Skulptur. Objekte und Eingriffe verweisen gleichzeitig auf Spuren des Dagewesenen und abstrakte Überbleibsel. Die verschiedenen Orte und Realitäten der Imagination und der Wirklichkeit sollen zusammentreffen – und nebeneinander koexistieren. Materielle Spuren werden so zu ambivalenten Markierungen von Vergangenem und offenbaren das bauliche Gefüge als Behältnis von sich überlagernden Geschichten und Bildern.

Leonie Lass studiert Bildende Kunst an der HfBK Hamburg und an der ABK Stuttgart. Seit 2022 ist sie Gaststudentin an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Professorin Franka Hörnschemeyer. Lass erhielt 2022 den Akademiepreis der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der Halle 14, Leipzig, im Württembergischen Kunstverein, sowie im Kunstmuseum Stuttgart gezeigt.

Vernissage

Donnerstag, 4. April 2024, 19 Uhr

Begrüßung: Dagmar Waizenegger, Leiterin des Fachbereichs Kunst und Kultur
Einführung in die Ausstellung: Laura Becker, Kuratorin

Dialogische Führungen mit der Künstlerin
Sonntag, 7. April 2024 und 21. April 2024, jeweils um 12 Uhr in der Kulturhalle

Öffnungszeiten

5. April bis 3. Mai 2024

Freitag 16 bis 19 Uhr
Samstag und Sonntag 11 bis 14 Uhr

Eintritt frei

Adresse

Kulturhalle

Nonnengasse 19
72070 Tübingen

Im Stadtplan anzeigen