Tübinger Ding

Regelmäßig aufs Neue stellt das Stadtmuseum einen besonderen Gegenstand aus seiner Sammlung aus, oft passend zur aktuellen Ausstellung. Das Tübinger Ding befindet sich im Schaufenster des Stadtmuseums und ist direkt von der Kornhausstraße einsehbar.

Wie alt sind diese Becher?

Heißer Kaffee oder Tee wird heute oft in Pappbechern verkauft. Ob in Bäckereien, Cafés oder Cafeterien – die Einwegbehälter sind Teil unseres Alltags.

Doch diese Becher stammen nicht von heute, sondern aus den 1950er und 60er Jahren. Gefertigt wurden sie von Maschinen der Fabrik Majer aus Tübingen. Das im Jahr 1919 gegründete Unternehmen stellte zunächst Garnhülsen für die Textilindustrie her. Ab den 1930er Jahren erweiterte es sein Sortiment. Majer‘sche Maschinen produzierten unter anderem: Hüllen für Batterien, Patronenhülsen, Verpackungen für Käse, Puder, Salz und Marmelade, Milchkartons sowie Getränkebecher.

Heute stehen Einwegverpackungen in der Kritik. Denn sie werden nach dem einmaligen Gebrauch weggeworfen – es entsteht viel Müll. Zunehmend werden deshalb wiederverwendbare Behälter aus beständigen Materialien angeboten. Am Anfang und in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die leichten, kostengünstigen Behälter jedoch geschätzt.

Beim Betrachten der Becher wird deutlich, dass sie in mehreren Sprachen bedruckt wurden. Tatsächlich wurden die Maschinen ins Ausland verkauft, die Muster der dort hergestellten Produkte gingen zurück nach Tübingen. Die Mustersammlung und damit auch diese Becher wurden im Jahr 2008 an das Stadtmuseum übergeben.

Verpackungsmuster der Tübinger Maschinenfabrik Majer
1950er/ 1960er Jahre