Gedenktag an die Reichspogromnacht am 9. November
Meldung vom 21.10.2025
Am 9. November jährt sich zum 87. Mal die Reichspogromnacht. Auch in Tübingen brannten Nationalsozialisten die Synagoge in der Gartenstraße nieder und verfolgten die jüdische Bevölkerung. Tübinger Institutionen, Vereine und Personen gedenken der Geschichte der Tübinger Juden und ihrer Synagoge mit einem Veranstaltungsprogramm.
Zur Erinnerung an dieses Geschehen gestalten der Fachbereich Kunst und Kultur der Universitätsstadt, die Geschichtswerkstatt Tübingen und weitere Kooperationspartner eine Gedenkveranstaltung. Sie findet statt
am Sonntag, 9. November 2025, 18 Uhr,
am Synagogenplatz in der Gartenstraße.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Dort, am Ort des Pogroms, erinnern Rednerinnen und Redner an die Verfolgung und Ermordung Tübinger Juden und sie schlagen gleichzeitig den Bogen zu den aktuellen Ereignissen. Es sprechen Oberbürgermeister Boris Palmer, Dr. Martin Ulmer von der Geschichtswerkstatt Tübingen sowie Vertreter_innen der Tübinger Stolperstein-Initiative und des Jugendgemeinderats.
Die Synagoge in der Tübinger Gartenstraße stammt aus dem Jahr 1882. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 demolierten und plünderten SA- und SS-Männer im Zuge des reichsweit angeordneten Pogroms das jüdische Bet- und Lehrhaus. Auf Befehl des Kreisleiters setzten drei untergeordnete NSDAP-Funktionäre in den frühen Morgenstunden den Innenraum in Brand. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Fünf Tübinger Juden wurden anschließend verhaftet und für mehrere Wochen nach Dachau verschleppt. Die jüdische Gemeinde, durch Emigrationen bereits dezimiert, musste sich im März 1939 auflösen.