Tübinger Turmvortrag über Hölderlins Hymne „Germanien“ im Lichte Heideggers
Pressemitteilung vom 25.04.2025
Zweimal im Jahr veranstaltet die Hölderlin-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Museum Hölderlinturm die Tübinger Turmvorträge. Dazu lädt sie die renommiertesten Stimmen der aktuellen Hölderlin-Forschung zu einem Vortrag in den Hölderlinturm ein. Beim nächsten Termin der Reihe spricht der Germanist Prof. Dr. Jörg Robert zum Thema „In der Mitte der Zeit – Hölderlins Hymne ‚Germanien‘ im Lichte Heideggers“. Der Vortrag findet statt
am Dienstag, 6. Mai 2025, 19 Uhr,
im Museum Hölderlinturm, Bursagasse 6.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung unter www.hoelderlinturm.de/veranstaltungen oder telefonisch unter 07071 204-1860 wird gebeten.
Die zwischen 1801 und 1803 entstandene Hymne „Germanien“ ist ein Schlüsseltext für Hölderlins vaterländische Wende, die um 1800 vor dem Hintergrund der Französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege einsetzte. „In der Mitte der Zeit“ und in der Mitte Europas – so Hölderlins These – sollte Deutschland zum Ort des friedlichen Ausgleichs und der Wiederkehr der alten Götter werden. Der Vortrag analysiert Hölderlins große Versöhnungsvision im Gegenlicht der politisch-nationalen Zuspitzung, die Martin Heidegger dem Gedicht in seiner Vorlesung von 1933/34 verleiht, und arbeitet die Vielstimmigkeit des Textes im Spannungsfeld von Religion, Politik und poetischer Mission heraus.
Prof. Dr. Jörg Robert (geboren 1971) ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Literatur der Frühen Neuzeit, insbesondere in der Poetik und Ästhetik um 1600 bis 1800. Er ist Mitbegründer des Journals „Artes“ und Herausgeber der „Gesammelten Werke des Martin Opitz“. Gastprofessuren führten ihn unter anderem nach Bologna, Mailand, Pau und Peking.
Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Celan. Hölderlin. Heidegger. Drei Plastiken von Peter Brandes – Eine unmögliche Begegnung“.