Entscheidung über die Zukunft der Müllabfuhr in Tübingen gefallen
Pressemitteilung vom 09.05.2025
Das Einsammeln der Abfälle bei den Haushalten in Tübingen ist ab 2027 nicht mehr bei den Kommunalen Servicebetrieben Tübingen, einem städtischen Eigenbetrieb, angesiedelt. Die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen dem Landkreis Tübingen und der Universitätsstadt Tübingen wird zum 31. Dezember 2026 gekündigt. Gleichzeitig soll es Gespräche mit dem Landkreis geben, eine gemeinsame Kommunalanstalt zu gründen, die dann den Müll abholt. Hintergrund für die Kündigung des Vertrages mit dem Landkreis ist das Defizit der Müllabfuhr von knapp 600.000 Euro im Jahr, das den städtischen Haushalt zu sehr belastet.
„Keine der bislang getroffenen Einsparmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des städtischen Haushalts finde ich gut aber sie sind notwendig. Die Müllabfuhr zu privatisieren, fällt weder dem Ersten Bürgermeister Cord Soehlke, Bürgermeisterin Dr. Gundula Schäfer-Vogel noch mir und auch nicht dem Gemeinderat leicht. Die Kündigung des Vertrages ist richtig. Aber genauso stehe ich hinter der Entscheidung, dass wir uns mit dem Landrat zusammensetzen und über eine gemeinsame Kommunalanstalt für die Entsorgung des Mülls unterhalten“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer.
Wie genau die Kommunalanstalt aussehen wird, kann man derzeit noch nicht sagen. Beschlossen ist, dass die Universitätsstadt Tübingen die öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Landkreis Tübingen aus dem Jahr 1994 kündigt. Damit endet die städtische Verantwortung für das Einsammeln der Abfälle Ende 2026. Wie es ab 2027 weitergeht, kann man erst sagen, wenn eine Entscheidung über die mögliche Kommunalanstalt getroffen wurde. Die Idee zur Kommunalanstalt geht auf einen Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion zurück.
„Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in erster Linie froh, dass jetzt klar ist, wie es mit der Müllabfuhr in Tübingen weitergeht“, sagt Stefan Kraus, Leiter der Kommunalen Servicebetriebe Tübingen. „Die meisten sind schon viele Jahre in diesem Bereich beschäftigt und ihre Arbeit ist ihnen sehr ans Herz gewachsen. Neben der verständlichen Trauer über das Ende dieser Ära spüre ich aber auch, dass sich viele eingehend mit der Situation auseinandergesetzt haben: Den meisten ist klar, dass in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten wie diesen ein über Jahre defizitärer Bereich schwer zu halten ist.“