Mehr Verbindungen, mehr Komfort: Tübingens Radvorrangroutennetz wächst weiter
Pressemitteilung vom 04.08.2025
Die Universitätsstadt Tübingen fördert seit Jahren gezielt den Radverkehr und entwickelt das Radvorrangroutennetz stetig weiter. Eine besondere Herausforderung ist dabei die Topografie der Stadt mit ihren Hanglagen, Bahntrassen und Hauptverkehrsstraßen in den Flusstälern. Um diese Hindernisse zu überwinden, wurden zuletzt im Oktober 2024 die Ann-Arbor-Brücke (früher Radbrücke West) mit einem Radkreisel und im Juli 2025 die Fuß- und Radbrücke Lustnau fertiggestellt. Bereits seit 2021 führt die Radbrücke Mitte in zentraler Lage über die Steinlach, seit 2023 können Radfahrende den Neckar über die Radbrücke Ost queren.
„Diese neuen Elemente erleichtern den Alltag für alle, die innerhalb Tübingens mit dem Fahrrad unterwegs sind, ganz erheblich. Die neuen Brücken verbessern die Vernetzung der Radinfrastruktur ebenso wie das Blaue Band und die vielen neuen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, die in den vergangenen Jahren geschaffen wurden“, erläutert Mirco Sarcoli, Leiter der städtischen Fachabteilung Verkehrsplanung. „Damit treiben wir die nachhaltige Mobilitätswende aktiv voran und schaffen Lösungen, die den besonderen topografischen Gegebenheiten der Stadt gerecht werden.“
Seit Juli 2025 ist in Lustnau die vierte neue Brücke freigegeben. Der stark sanierungsbedürftige alte Fußgängersteg wurde durch einen Ersatzneubau zu einer Fuß- und Radbrücke. Dadurch entstand eine neue Nord-Süd-Verbindung im Osten der Stadt. Der Steg ist ebenfalls Teil des neuen Radvorrangroutennetzes und stellt eine zentrale Querung des Neckars im Osten der Stadt dar.
Die Ann-Arbor-Brücke, die seit Oktober 2024 in Betrieb ist, schlängelt sich über die Bahngleise. Sie schafft eine direkte und sichere Nord-Süd-Verbindung zwischen der Altstadt, den westlichen Stadtteilen und der Südstadt. Sie ist vier Meter breit, zusammen mit den Rampen für die Zu- und Abfahrt 378 Meter lang und bis zu zehn Meter hoch. Eine innovative, mit Ökostrom betriebene Brückenheizung sorgt dafür, dass Radfahrende die Brücke auch im Winter sicher nutzen können. Direkt am Fuße der Brücke verbessert der erste reine Fahrradkreisverkehr Deutschlands den Verkehrsfluss für Radfahrende erheblich. Das speziell für diesen Standort entwickelte Konzept ermöglicht eine sanfte Einfahrt ohne abrupte 90-Grad-Kurven und sorgt für mehr Fahrkomfort. Klare Vorfahrtsregelungen erhöhen die Sicherheit, während separate Radwege eine nahtlose Weiterfahrt gewährleisten.
Ein weiteres Element des Radvorrangroutennetzes ist das Blaue Band, eine durchgehende 1,5 Kilometer lange Radroute zwischen Ost und West. Seit 2021 ist der östliche Abschnitt als Fahrradstraße ausgewiesen. Radfahrende können hier auch entgegen der Einbahnstraße fahren. Blaue Markierungen und Schutzräume an parkenden Autos erhöhen die Sicherheit. Der westliche Abschnitt führt seit 2023 als vier Meter breiter Zweirichtungsradweg an wichtigen Verkehrsknotenpunkten wie dem Hauptbahnhof, dem Zentralen Omnibusbahnhof und der neuen Radstation vorbei. Langfristig übernimmt das Blaue Band eine Schlüsselrolle in der Vernetzung mit den regionalen Radschnellwegen.
Die Radstation am Europaplatz ist seit 2023 in Betrieb. Sie bietet 1.100 unterirdische Stellplätze, sodass die Räder auch vor Wind und Wetter geschützt sind, und ein umfassendes Serviceangebot mit Werkstatt, Waschanlage und Ausleihe. Viele weitere Informations- und Servicehinweise finden Radfahrende auf der Internetseite www.tuebingen.de/radfahren.