150. Todestag von Eduard Mörike: Vortrag von Karl Josef-Kuschel am 23. September
Pressemitteilung vom 12.09.2025
Eduard Mörike ist vor 150 Jahren gestorben. Mit einem Vortrag erinnert der Hölderlinturm an den schwäbischen Dichter. In seiner Tübinger Studienzeit besuchte er Hölderlin im Turm, auch verdanken wir ihm die Überlieferung einiger Gedichte aus Hölderlins Turmzeit. Der Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel trägt den Titel „Zwischen Pfarrberuf und poetischer Berufung“ und findet statt
am Dienstag, 23. September 2025, 19 Uhr,
im Museum Hölderlinturm, Bursagasse 6.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, die Platzwahl ist begrenzt. Reservierungen sind nicht möglich.
Zum Pfarrer ausgebildet, zeigt sich bei Mörikes Gedichten schon früh seine poetische Begabung. Diese Spannung prägt sein Leben, wird zum Konflikt. Vom Pfarrdienst muss er leben, vom Schreiben kann er es nicht. Doch er bleibt seiner Berufung treu und schafft ein unverwechselbares poetisches Werk. Als Pfarrer-Poet wird Mörike zu einem der ersten Schriftsteller, der christliche Überlieferungen und kirchliche Gebräuche nicht religionskritisch verwirft, sondern in einen eigenen literarischen Kosmos verschmilzt. Er nimmt sie hinein in seine poetische Welt, ohne mit ihnen zu brechen. Er erfindet eine eigene Formen- und Symbolsprache und gibt damit der Literatur als einem autonomen Kunstwerk die Ehre, ohne das Christliche aufzulösen.
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Josef Kuschel, geboren 1948, ist emeritierter Professor für Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs an der Universität Tübingen. Er forscht und publiziert seit Jahrzehnten zu den Beziehungen von Literatur und Religion sowie zum Dialog der Weltreligionen. Kuschel ist Präsident der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft und vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen.