Fachtag zur Istanbul-Konvention am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Pressemitteilung vom 13.11.2025
Jährlich am 25. November wird weltweit der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen begangen. Dieser Tag erinnert daran, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen eine der häufigsten und schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen ist.
Die Istanbul-Konvention, das Übereinkommen des Europarats zum Schutz vor Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, trat 2018 in Deutschland in Kraft. Da es ein Bundesrecht ist, verpflichtet es Bund, Länder und Kommunen, Gewalt konsequent vorzubeugen, Betroffene zu schützen und Täter strafrechtlich zu verfolgen. Der Frage, wie die Umsetzung auf kommunaler Ebene aussieht, widmet sich ein Fachtag
am Dienstag, 25. November 2025, 9 Uhr,
im Rathaus am Markt, Ratssaal im 1. Stock.
Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte und Interessierte aus Politik, Verwaltung, Sozialarbeit, Justiz, Medizin, Wissenschaft und weiteren Bereichen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist bis zum 23. November möglich unter https://www.umfrageonline.com/c/fachtag2025 .
Anne Daetz und Lilly Hickisch vom Deutschen Institut für Menschenrechte eröffnen mit einem Impulsvortrag zu aktuellen Zahlen, Daten und Herausforderungen bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention den Fachtag. Im Anschluss werden die Teilnehmer_innen in Arbeitsgruppen eingeteilt, in denen sie Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden, zusammentragen und gemeinsam neue Handlungsempfehlungen entwickeln.
Mihriban Şahin, Gleichstellungsbeauftragte der Universitätsstadt Tübingen, betont die Bedeutung dieses Themas auf kommunaler Ebene: „Statistisch gesehen wird in Deutschland alle zwei Minuten ein Mensch von sein_er Partner_in, Ex-Partner_in, oder einem Familienangehörigen misshandelt. Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und geschlechtsbezogener Gewalt erfordert ein starkes, vernetztes Engagement auf kommunaler Ebene. Nur wenn alle Akteur_innen vor Ort gemeinsam Verantwortung übernehmen und Hand in Hand arbeiten, können wir wirksam Schutz bieten und Prävention gestalten.“
Im Anschluss an den Fachtag hisst Oberbürgermeister Boris Palmer gegen 16.15 Uhr vor dem Rathaus die Fahne „Frei leben – ohne Gewalt“, um so ein sichtbares Zeichen zu setzen. Danach sprechen Mihriban Şahin, Gleichstellungsbeauftragte der Universitätsstadt Tübingen, und Micha Schöller von Frauen helfen Frauen e.V. Außerdem werden Bilder aus der Reihe „Der Blinde Fleck" vom Soroptimist International Clubs Tübingen ausgestellt.
Der Fachtag Istanbul-Konvention wird von der Universitätsstadt Tübingen gemeinsam mit dem Tübinger Interventionsprojekt gegen häusliche und sexualisierte Gewalt (T.I.P.) ausgerichtet. Dieser wird durch den Geschäftsbereich Jugend und Soziales des Landkreises Tübingen und die Stabsstelle Gleichstellung und Integration der Universitätsstadt Tübingen koordiniert.