Tübingen 1991
Januar
16.01.1991
Eröffnung des neuerbauten Hotels Domizil in der Wöhrdstraße.
18.01.1991
Die in Tübingen lebende israelische Menschenrechtsanwältin und Schriftstellerin Felicia Langer erhält den Preis der Bruno-Kreisky-Stiftung in Wien, nachdem sie zuvor schon den alternativen Nobelpreis in Stockholm erhalten hatte.
19.01.1991
Demonstration in der Innenstadt gegen den bevorstehenden Golfkrieg, mit etwa 10.000 Teilnehmern größte Demonstration seit 15 Jahren.
22.01.1991
Gabriele Eberle wird Geschäftsführerin des Bürger- und Verkehrsvereins und damit Nachfolgerin von Heinrich Lang.
Februar
24.02.1991
Das Stadtmuseum Tübingen öffnet im Kornhaus den ersten Teil seiner Dauerausstellung. Die Sanierung des Kornhauses hatte 1985 begonnen.
April
22.04.1991
Der Tübinger Gemeinderat nimmt erstmals erhebliche Kürzungen am städtischen Haushaltsplan vor, weil das Regierungspräsidium sonst die Genehmigung versagt hätte. Betroffen ist vor allem die mittelfristige Finanzplanung.
24.04.1991
Wilhelm Pfeiffer, Bildhauer, Maler und Grafiker, verstirbt im Alter von 74 Jahren.
27.04.1991
Der Tübinger Alpenverein begeht seinen 100. Geburtstag.
Mai
12. bis 19.05.1991
Die Stadt Tübingen hat als Geste der Versöhnung eine Gruppe ehemaliger polnischer Fremdarbeiter zu einem Besuch eingeladen. Die Fremdarbeiter waren während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland verschleppt und hier zur Zwangsarbeit verpflichtet worden.
31.05.1991
Stadtveterinärdirektor Gernot Stengel tritt als Leiter des städtischen Veterinäramtes in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Peter Behrens.
Juni
03. bis 24.06.1991
26 Kinder aus dem radioaktiv verseuchten Tschernobyl-Gebiet sind auf Einladung der Deutsch-Sowjetischen Gesellschaft zur Erholung in Tübingen.
06.06.1991
Oberbürgermeister Eugen Schmid wird zum Vizepräsidenten des Deutschen Städtetags gewählt.
17.06.1991
Der Gemeinderat beschließt, das Gelände um die Hindenburg- und Lorettokaserne „Französisches Viertel“ zu nennen. Dieser Name hatte zuvor den ersten Platz bei einem Wettbewerb erhalten, bei dem die Stadt nach Ideen suchte, um an die französische Garnison zu erinnern.
21.06.1991
Der Bürger- und Verkehrsverein feiert seinen 100. Geburtstag.
25.06.1991
Die Stadt Tübingen verabschiedet bei einem Empfang im Kloster Bebenhausen die Offiziere der französischen Garnison. Drei Tage später folgt die Abschiedsfeier für die Angehörigen der französischen Streitkräfte. Sie steht in Verbindung mit dem 36. Sommerfest auf den Weilheimer Wiesen. Die französische Garnison hatte zuletzt knapp 1200 Soldaten sowie rund 600 Zivilangestellte umfasst. Sie hatte etwa 115 Hektar bebaute und unbebaute Fläche auf der Tübinger Stadtmarkung in Beschlag, darunter das Gelände der Hindenburg- und der Loretto-Kaserne, aber auch zahlreiche Einzelgebäude wie zum Beispiel das Offizierskasino an der Wöhrdstraße oder das Foyer an der Blauen Brücke. Mit dem Abzug der französischen Streitkräfte endet Tübingens Tradition als Garnisonsstadt, die 1875 mit dem Bau der Thiepvalkaserne ihren Anfang genommen hatte.
Juli
03.07.1991
Das Mayerhöfle in der Haaggasse feiert den 100. Jahrestag seiner Eröffnung.
06.07.1991
Beim traditionellen Sommerfest des Deutsch-Französischen Kulturinstituts wird der bisherige Leiter Bernard Bonnery verabschiedet und sein Nachfolger Yves Lucas willkommen geheißen.
08.07.1991
Der Gemeinderat wählt Georg Kaltschmitt zum Leiter des neugeschaffenen Baurechtsamtes.
12.07.1991
August Kehrer, der letzte Pferdefuhrwerker der Unterstadt, stirbt im 77. Lebensjahr.
23.07.1991
Oberbürgermeister a.D. Hans Gmelin stirbt 79-jährig. Er wird nach einem Trauerakt auf dem Bergfriedhof am 29. Juli auf dem Stadtfriedhof beigesetzt.
August
09.08.1991
In den frühen Morgenstunden brennt das Schloss Roseck ab.
September
06.09.1991
Eröffnung des 13. Tübinger Stadtfestes.
14.09.1991
Weilheim feiert seine erste schriftliche Erwähnung vor 900 Jahren.
Oktober
01.10.1991
Rudolf Huber, Kulturamtsleiter der Stadt Tübingen und Begründer der Tübinger Musiktage in den fünfziger Jahren, stirbt 78-jährig in Bad Wiessee.
17.10.1991
Der Zweckverband Steinlach-Wasserversorgung weiht das neue Wasserwerk auf Gemarkung Kilchberg ein.
21.10.1991
Der Übersetzer, Essayist und Lyriker Michael Hamburger erhält den von Universität und Stadt gestifteten Hölderlinpreis.
31.10.1991
Stadtbaudirektor Gerhard Fromm, seit 1969 Leiter des Stadtplanungsamtes, geht 63-jährig in den Ruhestand. Uraufführung im Landestheater: „Rubinstein oder der Bayreuther Totentanz“ von Hans Sahl.
November
04.11.1991
Der Gemeinderat beschließt, das Wohnprojekt „Wagenburg“ zu legalisieren und einen Bebauungsplan aufzustellen.
12.11.1991
Oberbürgermeister Eugen Schmid übergibt den 1977 aus Anlass der 500-Jahr-Feier von der Stadt geschenkten Brunnen im Wert von 300.000 DM an die Universität. Das Kunstwerk wurde von dem Düsseldorfer Bildhauer Erwin Heerich entworfen und von einer Düsseldorfer Steinmetzfirma geschaffen. Der Brunnen steht vor der Universitätsbibliothek.
17.11.1991
Die „Bonhoeffer-Gemeinde“ in Waldhäuser-Ost weiht den zweiten Teil ihres Gemeindezentrums ein. 1985 war die dazugehörige Kirche fertig geworden.
Dezember
Die notleidende russische Partnerstadt Petrosawodsk erhält in diesem Winter wiederum mehrere Hilfstransporte mit gespendeten Nahrungsmitteln und Kleidern aus Tübingen.
02.12.1991
Der Gemeinderat beschließt, die städtischen Bäder zum 1. Januar 1992 an die Stadtwerke Tübingen zu übergeben.
24.12.1991
Die Schindereiche im Schönbuch zwischen Bromberg und dem Falkenkopf, ein 400 Jahre alter Baumriese und ein markantes Naturdenkmal, wurde durch einen Brandanschlag von unbekannten Tätern zerstört.
26.12.1991
Gegen 6.15 Uhr brennt der „Jazz-Keller“ in der Haaggasse 15/ 2. Das Feuer greift auch auf das Gebäude 15 über. Es entsteht ein Schaden von 400.000 DM.