Universität

Die Zeit des Nationalsozialismus war für die Eberhard Karls Universität Tübingen eine Zeit der Affirmation und politischen Unterwerfung. Viele Professoren begrüßten 1933 die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten und waren aktiv an der Durchsetzung und Sicherung der NS-Herrschaft beteiligt. Die Entlassung von Professoren wie Professor Traugott Österreich (Philosophie) und Professor Erich Kamke (Mathematik) aufgrund ihrer jüdischen Ehefrauen stellte hier nur einen weiteren Schritt in der rigiden NS-Politik dar.

In der Sammlung des Stadtmuseums befinden sich aufgrund von Schenkungen und Nachlässen Objekte von Professoren. Um deren Herkunft zu klären und eventuelles Raubgut zu ermitteln, ist eine enge Zusammenarbeit mit der Universität und ihren Einrichtungen erforderlich. Die Universität hat in der Vergangenheit bereits vieles unternommen, um sich mit diesem dunklen Kapitel ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, sodass die Provenienzforschung hier enorm von der Aufarbeitung profitiert.